Mit dem Fahrrad einen Berg zu erklimmen ist nicht ganz leicht. Ungleich schwerer wird es, wenn noch Gepäck und Vorräte dazu kommen, die mit dem Fahrrad eine Last von 65 Kilogramm bilden. So ausgerüstet erklommen kürzlich die beiden Sauerländer das südamerikanische Hochgebirge mit Passhöhen von bis zu 4900 Meter. Die Schmallenberger fuhren mit dem Rad in sechs Wochen drei Mal über die Höhen der Anden. Schlechte Straßen, Sand, dünne Luft, starke Sonneneinstrahlung, kalte Nächte und vor allem Wind waren nur einige Widrigkeiten, die überwunden werden mussten. "Ab einer Höhe von 4000 Metern hielt jeder Autofahrer an und fragte, ob wir genug Wasser hätten und ob wir noch ganz dicht seien", erzählen die beiden, begeistert von der Gastfreundschaft der Südamerikaner. Erstaunlicherweise verlief die weite Reise ohne einen platten Reifen. Einziger Defekt: zwei gebrochene Speichen. Die meisten Nächte (34) verbrachten die Sauerländer wild campend im Zelt. Essen gab es vom Benzinbrenner. Die Route führte den BWL-Studenten und den Haustechniker von Santiago de Chile nach Mendoza. Dann ging es im Zick Zack Richtung Norden vorbei an brodelnden Geysiren, Salzseen, wunderschöner Natur und quirligen Städten. Ein Abstecher auf den fast 6000 Meter hohen Lincancabur-Vulkan machte die Tour für die 28 und 38 Jahre Männer zu einem unglaublichen Erlebnis. Erfahrungen im Radwandern konnten die beiden schon vorher sammeln, beispielsweise in Syrien, Irland und Myanmar (Burma). Die nächste Route soll durch Afrika gehen und steht für 2009 auf dem Reiseplan.
Quelle: 09.04.2008 - SauerlandKurier